Erläuterungen der Indikationen
Die Liste der ernährungsmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten wird ständig länger. Immerhin sind ein Großteil der gesundheitlichen Probleme in Deutschland mit falscher Ernährung assoziiert. Es lohnt sich also immer bei JEDER Erkrankung zu fragen, ob die richtige Ernährung Besserung oder gar Heilung bringen kann.
Erkrankungen des oberen und unteren Gastrointestinal-Traktes
Sodbrennen
Sodbrennen ist ein brennender Schmerz direkt hinter dem Brustbein, der sich bis in den Brust- und Rachenraum ausbreiten kann und oft mit einem unangenehmen Geschmack im Mund und wiederholtem Aufstoßen verbunden ist. Ursache dafür, ist die Magensäure, die fälschlicherweise am oberen Schließmuskel des Magens, zurück in die Speiseröhre gelangt und dadurch das Brennen verursacht. Auslöser für akutes Sodbrennen ist häufig eine Schwäche des Schließmuskels, Medikamente, Nikotin, Übergewicht, enge Kleidung, Stress oder auch Hormone (weshalb oft Schwangere betroffen sind). Auf Dauer wird die Speiseröhre durch die Säure geschädigt, wodurch sich häufig eine Speiseröhrenentzündung bilden kann. Diese Entzündung kann man mit der Ernährung und ein paar Tipps gut vorbeugen, indem man das Sodbrennen direkt eindämmt.
Das Ziel ist eine Entlastung des Magens. Die wichtigste Maßnahme dabei: Lieber vier bis fünf kleine Mahlzeiten einplanen, statt drei große und etwa 4h vor dem Schlafengehen die letzte Mahlzeit einnehmen. So hat die Nahrung vor dem Hinlegen den Magen schon größtenteils passiert und die Magensäure hat nur wenig Möglichkeit zurückzufließen. Süßes, fettiges und saures Essen führt ebenfalls oft zu Beschwerden. Beruhigend für den Magen sind dagegen eiweißreiche Lebensmittel, wie Milchprodukte oder Nüsse. Eine optimale Rezept-Auswahl für Sodbrennen-Betroffene gibt es auch auf der NDR-Website, sowie in zahlreichen Kochbüchern von Dr. Matthias Riedl.
Refluxösophagitis
Bei vermehrtem Auftreten von Sodbrennen (Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre), wird die Speiseröhre immer weiter gereizt und es kann je nach Dauer der Einwirkung eine entzündliche Reizung der Schleimhaut entstehen. Sie entwickelt sich meistens, wenn der Druck im Magen (Durch Überfüllung) oder auf den Magen hoch ist und der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr ausreichend schließt. Vor Beginn einer medikamentösen Therapie (mit säuresekretionshemmenden Mitteln), sollte versucht werden, mit Hilfe einer angepassten Ernährung, Beschwerdefreiheit zu erreichen. Besonders wichtig dabei, sind vier bis fünf kleine eiweißreiche- und fettarme Mahlzeiten über den Tag zu verteilen. Auch sollte man darauf achten, dass gerade das Abendessen sehr volumenarm gestaltet ist. Generell, kann eine Gewichtsnormalisierung und das Hochlagern des Oberkörpers im Liegen sehr viel Positives bewirken. Zusammen mit dem ErnährungsDocs-Team im medicum Hamburg, kann die Ernährung individuell angepasst werden, um die Chancen auf Beschwerdefreiheit zu erhöhen.